Vom Foto zur Karikatur
 

Sicherlich wird es Manchen interessieren, wie aus einem Foto eine Karikatur der gezeigten Art werden kann.
Auch führen viele Wege nach Rom - doch ich selber kann nur versuchen, meine Fahrstrecke zu beschreiben.

Vorbereitung:

Eine Karikatur sollte sich nicht nur darauf beschränken, körperliche Merkmale in überzogener Form umzusetzen, sondern ausgeprägte Charaktereigenschaften ebenso mit einbeziehen. Dies ist, gerade im Internet, wo man die Leute nur sehr schemenhaft wahrnehmen kann, sicherlich keine leichte Aufgabe.

Zum ersten Teil meiner Vorbereitung gehört also, die Seiten der Aspiranten zu besuchen und mir einen Eindruck zu verschaffen mit wem ich es da zu tun habe. Nein.. hier ist nicht die "Über mich-Seite" das Ziel. Informationen zum Typ des Seitenbetreibers geben mir eher Design, Inhalt und Gebärde des Webauftritts bzw. der dargebotenen Inhalte.

Schreibstil und Wortwahl des Probanden geben hier schon erste Hinweise auf Wesensmerkmale und prägende Charakterzüge, die in die Karikatur einfließen sollten. Design der Webseite und die Struktur der Inhalte ergeben oft weitere beschreibende Indizien, die den Betreiber umschreiben.
Diese gewonnenen Eindrücke, adaptiert auf prägnante Eigenschaften wie locker, humorvoll, witzig, kantig, skuril, warmherzig, etc. sollten in einer gelungenen Karikatur, neben gegebenen Merkmalen, zum visuellen Ausdruck kommen.

Sicherlich, es fällt leicht, mit dieser Einschätzung der Person gänzlich daneben zu liegen.. doch ich kann nur versuchen, dass visuell zu beschreiben, was ich in der Öffentlichkeit von ihm wahrnehme. Wie eine solche Umsetzung dann gelungen sein wird.. hm.. das liegt wohl in der Beurteilung und Wahrnehmung eines jeden einzelnen.

Technische Ausrüstung:

Die Ausstattung, welche mir für die grafischen Arbeiten zur Verfügung steht, ist im Grunde sehr schnell beschrieben.

Ich bescheide mich z. Zt. noch ausschließlich mit einen Laptop und einer Maus.
Das größte Manko bei diesem Teil ist der kleine 15" LCD-Bildschirm, auf dem man weder den Kontrast noch die Farbgebung beurteilen kann und mir dadurch die Arbeit unangenehm erschwert. Nun gut.. "Farben raten" ist ja auch ein Hobby *grins* Wer öfter mit Photoshop arbeitet, weiß auch, das dieser gerne auf sehr großen Bildschirmen in Erscheinung tritt, um sich erst voll entfalten zu können. Wobei wir dann beim nächsten Punkt wären, der eingesetzten Software.

Software:

Für die Karikaturen benutze ich ausschließlich die nackte Installation von PS 7.0. Ich verzichte bewußt auf externe Module oder zusätzliche Filter, weil die Erfahrung gezeigt hat, das solch "vorgefertigte" Effekte irgendwann an jeder Ecke anzutreffen sind. (Hier erinnere ich nur an das eingerollte Blatt aus Kai´s Filtersammlung)

Ich denke, auch die Rohinstallation von PS ist schon ein sehr mächtiges Werkzeug und gibt der Kreativität des Anwenders viel Raum zum Entfalten. Ich selber arbeite nun seit der Version 3 intensiv mit PS (Mensch Jumperli.. das muss ja wenigstens zehn Jahre her sein) und nutze sicherlich das Programm nur zu Teilen wirklich aus.

PS war für mich bislang so etwas wie eine hervorragende, multible Montagefläche, die meinem eher "geraden" Stil der Gestaltung sehr entgegen kam... das Umsetzen der Karikaturen ist mal eine ganz andere Art des Kennenlernens von PS und mir persönlich macht es Spaß, auch wenn die eigentlichen Zeichenwerkzeuge nicht zu den Stärken des Programms zu zählen sind.

Doch gerade die Maskier-, Ebenentechnik und der großzügige Umgang mit Alphakanälen macht, mit ein wenig Fantasie, dieses "Manko" wieder wett und gibt dem Anwender die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten :-)

Ok.. ich gebe zu, PS ist eigentlich kein Werkzeug für schwächelnde Laptops wie der meine.. so wird aus einen ursprünglichem Foto mit vielleicht 400KB leicht ein kleiner Arbeitsbolide von 20MB und mehr, aber dem Ergebnis sieht man es nicht an.. und wenn doch.. liegt es wohl eher an Jumperlis Unzulänglichkeiten :-)

Ich hoffe, euch hat mein kleiner Einblick in meine Arbeitsweise bzw. -möglichkeiten, Mut fassen lassen, es auch mal zu versuchen.

Das Jumperlein